Aktive Muskulatur
Die aktive Muskulatur kann man als „Fettverbrenner“ bezeichnen, weil in jeder Muskelzelle Fett und Zucker (Glukose), mit der Hilfe von L-Carnitin, zu Energie verwandelt wird. Wenn der Muskel untrainiert ist, besitzt er wenige Muskelzellen und verbrennt somit weniger Fett. Ist der Muskel trainiert, hat er viele Muskelzellen und kann mehr Fett verbrennen. Ein Muskel besteht aus Muskelfasern, deren Anzahl genetisch festgelegt ist und vergrößert sich durch Verdicken (Hypertrophie) der Muskelfasern. Jedes Muskelwachstum verlangt nach einem Belastungsreiz (Krafttraining).
Zu wenig Muskelmasse kann auch den Zuckerstoffwechsel stark beeinträchtigen und die schlimme Folgen – Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes – verursachen. Durch ein effektives Krafttraining lässt sich die Insulinsensitivität erheblich verbesser indem, dank Insulin, wird mehr Zucker in die Muskelzellen eingeschleust und verbrannt.
Bei zu wenig Bewegung beginnt ab dem 30. Lebensjahr der physiologische Muskelabbau, um jeweils ca. 1% pro Jahr bis zum etwa zum 80. Lebensjahr. Die Frauen sind gleich wie Männer betroffen. Leider haben viele Frauen haben die Angst vor zu vielen Muskeln und deshalb auch vor dem Krafttraining. Dies basiert in den meisten Fällen auf Unkenntnis und auf der Angst vom „männlichen Aussehen“, was abschreckend wirkt. Aber die Angst vor zu vielen Muskeln ist völlig unbegründet, weil das Problem nicht zu viel Muskulatur, sondern zu wenig ist. Und außerdem verfügen Frauen über einen geringeren Anteil des muskelaufbauenden Hormons – Testosteron – als Männer. Aus diesem Grund können Frauen auch bei intensivem Krafttraining nur mit einem mäßigen Muskelzuwachs rechnen. Deshalb ist das Wort – Fettverbrennung – ein Zauberwort für alle, die abnehmen und die eigene Gesundheit verbessern wollen. Bewegung und ausgewogene Ernährung ist der Schlüssel zu einem gesunden Körper (sh. das Thema – einfacher Leitfaden für ausgewogene Ernährung).
Das Entscheidende beim Abnehmen ist die tägliche Energiebilanz – Energieaufnahme und Energieverbrauch (siehe das Thema – täglicher Kalorienbedarf). Um Muskelabbau zu vermeiden ist es wichtig, die vom Körper benötigte Eiweißmenge (Proteine) bedarfsgerecht abzudecken, was bei vielen klassischen Diäten nicht der Fall ist. Wird der Eiweißbedarf nicht gedeckt, muss der Körper auf eigene Ressourcen zurückgreifen und so werden die Muskeln abgebaut. Um dies zu vermeiden, ist eine Eiweißmenge von 1-1,4g pro kg Körpergewicht pro Tag zu empfehlen. Außerdem wirken sich eiweißhaltige und kohlenhydratarme Mahlzeiten positiv auf den Fettstoffwechsel aus. Verantwortlich dafür ist eine deutlich geringere Insulinausschüttung, weil das Insulin die Fettverbrennung hemmt und somit die Einlagerung von Fett in die Depots begünstigt. Aus diesen Gründen wird ein regelmäßiger Sport mit Muskeltraining (mindestens 3-mal die Woche) empfohlen.
Je mehr Muskeln, desto höher der Grundumsatz, somit werden mehr Kalorien verbraucht und umso leichter ist das Abnehmen!